Überzeugende Klettgauer-Schützen am Matchfonds-Finale in Neuhausen

27.11.2017 |

Zu den Ranglisten und Fotos

Bericht: Markus Stanger

Einmal mehr hatte der SH-Kantonalschützenverband unter verdankenswerter Mithilfe der beiden Gastgebervereine auf der Schiessanlage Langriet in Neuhausen diesen beliebten Schiessanlass organisiert. Der Hauptgrund für diesen Schiesswettkampf ist, dass sich möglichst viele Pistolen- und Gewehrschützen auf ihren Heimständen mit einem einfachen Schiessprogramm für den Final qualifizieren können. Auch dieses Jahr haben wieder sehr viele Schaffhauser Schützen die Gelegenheit genutzt, um mit etwas Glück vorne dabei zu sein. Erfreulicherweise durfte auch der/die eine oder andere weniger bekannte Schütze/in im Schiessstand von Neuhausen begrüsst werden.

Während auf dem höchstgelegenen Punkt im Kanton bereits die Bäume mit Frost bedeckt waren, konnten die qualifizierten Schaffhausen Schützen bei guten Wetterbedingungen und nicht zu kalten 7 Grad den Schiesswettkampf absolvieren. Im ersten Wettkampfteil wurde ein bekanntes 15-schüssiges Programm geschossen. Zur Hälfte des Zwischentotals werden die nächsten 5 Einzelschüsse dazugezählt bis es schlussendlich in den spannenden „Shoot-Out“ geht. Es wird jeweils nur ein Schuss abgefeuert und der Letztklassierte darf sich mit Applaus feiern lassen. Bis schlussendlich nur noch 2 Schützen im Wettkampf sind …..

Der Pistolenwettkampf wurde auf der 25 Meter Anlage durchgeführt, wo sich die Allerbesten der Kurzdistanzschützen trafen. Bekannte Namen, die sich immer wieder für solche Finals qualifizieren, bereiteten sich mit ihrem ganzen Equipment vor. Hier hätte man wohl am ehesten damit gerechnet, dass das kühle Wetter auf die zwingend ruhige Hand einen grossen Einfluss hätte. Aber weit gefehlt: Ein Quartett konnte sich mit guten 135 Pt. und mehr etwas absetzen. Allen voran der letztjährige Sieger Stefan Schneidewind. In den nächsten 5 Schüssen sollte bereits eine Vorentscheidung gefällt werden. Schneidewind liess sich nur gerade 2 Verlustpunkte schreiben. Sein nächster Verfolger, Roberto Calligaro musste abreissen lassen und verbuchte 7 Punkte ausserhalb des Zentrums. Der Shoot-Out war für den Führenden Stefan Schneidewind von den SH-Polizeischützen das Kür-Programm. Ausserhalb des 9-er Kreises war kein Treffer auszumachen und somit sein Sieg mehr als verdient. Die weiteren Podestplätze belegten Matthias Graf und  Roberto Calligaro – beide vom PC Neunkirch, der gleich 5 Finalteilnehmer stellen konnte.

Bei den Gewehrschützen der Kategorie „Ordonnanz“ wurde dieses Jahr eine Neuerung eingeführt. In den vergangenen Jahren zeichnete sich mehr und mehr ab, dass die Schützen mit dem modifizierten Sturmgewehr 57 in einer höheren „Liga“ schiessen als die restlichen Ordonnanzgewehre. Ringkorn, Mantelrohr, Abzug, Handgriff, ja sogar der Lauf darf ersetzt werden und verhilft dieser „neuen“ Waffe zu massiv höheren Resultaten, vorausgesetzt der Schütze hinter dem Sportgerät weiss damit umzugehen.

Es starteten die Ordonnanzschützen ohne die modifizierten 57-er. Ähnlich wie bei den Pistolenschützen starteten auch hier gleich zwei Schützen mit einem „Feuerwerk“. Mit sehr guten 141 und 139 Punkten setzten sich Hans Baumann vom SV Oberhallau und Roland Tenger von den Schützen aus Wilchingen mit grossem Abstand vom Feld ab. In den weiteren Schüssen liessen die Beiden nichts mehr anbrennen und alles lief auf ein Duell dieser zwei heraus. Auf Augenhöhe landeten sie Treffer um Treffer und mit jedem Schuss wurden es weniger Teilnehmer.

Der 26. Treffer entschied dann definitiv zu Gunsten von Roland Tenger. Er konnte sich eine 10 schreiben lassen und der Oberhallauer nur eine 7. Die Entscheidung war gefallen. Roland durfte sich verdient von seinen Wilchinger Kameraden und dem applaudierenden Publikum feiern lassen. Den dritten Podestplatz sicherte sich Bernhard Ritzmann ebenfalls vom SV Wilchingen/Osterfingen.

Die modifizierten Sturmgewehre starteten eher verhalten und der eine oder andere musste sich während dem 1. Schiessprogramm für die richtige Filterwahl oder Ringgrösse entscheiden. Hier wurde noch nichts entschieden und alle Resultate lagen eng beisammen. Die erste Vorentscheidung wurde bei der nachfolgenden 5er Schussfolge eingeleitet. Drei Schützen konnten sich mit 3 und mehr Punkten leicht absetzen. Der Shoot-Out entschied dann aber ziemlich schnell. Werner Bächtold hatte bis zu seinem 22. Treffen einen unglaubliche Lauf. Eine unerklärliche 8 und darauf noch eine 7 verhalfen seinem Vereinskollegen Fritz Ritzmann zu einer Rochade an der Führung und nach drei weiteren Schüssen zum verdienten Sieg. Der drittplatzierte Markus Stanger von der FSG Thayngen musste sich bereits schon vor dem Shoot-Out einige unangenehme 8-er schreiben lassen, was entscheidend war.

Zum Schluss versuchten die Gewehrschützen der Kategorie Sport ihre beste Tagesform abzurufen. Diese hatte Hansruedi Bührer von der FSG Thayngen, der dicht gefolgt vom Dörflinger Martin Schwizer mit 143 und 142 Punkten an der Spitze lag. Das folgende 5-schüssige Programm änderte nichts an der Rangliste. Die Beiden führten, gefolgt mit 2 Punkten Rückstand von SHKSV-Vorstandsmitglied Hans Baumann, der nach seinem 2. Platz bei den Sturmgewehren auch hier sein Können unter Beweis stellte. Jetzt war Nervenstärke angesagt. Die beiden Schützen aus dem Reiat fielen „wie von der Rolle“ und kaum ein 10-er konnte mehr geschrieben werden. Hans Baumann hielt mit ihnen mit und ab dem 25. Schuss landeten seine Treffer nur noch im 10-er Kreis. Sein letzter Schuss war beinahe gleich sein Meisterstück: Ein 100-er mitten ins Zentrum besiegelte seinen Erfolg mit grossem Applaus.