




(Brü). Spannenden Schiesssport boten die Protagonisten an den Kantonalmeisterschaften im olympischen Luftgewehrschiessen. Titelverteidiger Ralph Frey startete am besten (897), dicht gefolgt von Ernst Freimüller (893). Roger Schnetzler wurde durch einen Schuss, bei dem er zu viel Druck auf den Abzug ausübte und daher zu früh auslöste, zurückgebunden (871). Nur vier Zähler zurück folgte die junge, aufstrebende Lina Lüthi, die bei ihrer Premiere an Kantonalmeisterschaften sich vom Ambiente nicht beeindrucken liess. Sie lag damit noch vor Geheimfavoritin Sarah Hügli (858) die durch Materialprobleme während dem Probeschiessen aus der Konzentration geworfen wurde. Sie fing sich jedoch schnell und steigerte sich auf 921 Zähler. Ihr gleich tat es Schnetzler (912). An der Spitze baute Frey (930) seinen Vorsprung weiter aus und lag nach der Hälfte der Qualifikation deutlich in Front. Im zweiten Teil musste er Federn lassen (901, 869) und fiel auf Position drei zurück. Schnetzler setzte seinen Steigerungslauf fort (926, 938) und verschaffte sich die beste Position für den Final. Hügli schoss weiter konstant (912, 917) und lag in Lauerstellung. Dahinter komplettierten der ausgeglichen schiessende Freimüller und Lüthi, die einen tollen Wettkampf schoss, sowie der SHKSV-Präsident Pascal Herren das Finalfeld.
Die Ausgangslage vor dem Final, zu dem 25% des Qualifikationsresultates mitgenommen wurde, versprach Hochspannung. Da die drei erstklassierten nur 12 Zähler auseinander lagen, konnte noch vieles passieren. Nach ausgeglichenem Beginn musste Frey nach einem katastrophalen dritten Schuss die Ambitionen auf die Titelverteidigung begraben. Hügli konnte mit jedem Schuss ihren Rückstand leicht verringern und nach dem vierten Schuss herrschte Gleichstand an der Ranglistenspitze. Nun würde sich jeder Fehler verheerend auswirken. Doch die beiden zeigten keine Nerven und schossen konstant hohe Wertungen. Da Hüglis Schüsse zumeist einen Hauch näher am Scheibenzentrum lagen, konnte sie sich leicht von Schnetzler absetzen. Nach dem zehnten Finalschuss schied die tapfer kämpfende Lüthi als erste aus und nach dem folgenden Finalschuss war der Wettkampf für Herren vorbei. Hinter dem im Gleichschritt agierenden Spitzenduo landete Freys Schuss einiges ausserhalbe der Mitte. Dadurch konnte Freimüller mit einem Treffer ins Zentrum den Rückstand stark reduzieren und plötzlich kam Spannung auf – wird er Frey im Schlussspurt aus den Medaillenrängen schiessen? Frey zeigte Nerven, sein Schuss war wieder nicht optimal. Freimüllers Schuss war besser und so traf das Unmögliche ein – Freimüller setzte sich zwei Zähler vor Frey welcher in den sauren Apfel beissen und als Vierter ausscheiden musste. Nun rückte der Titelkampf in den Fokus. Schnetzler lag vor den abschliessenden beiden Schüssen elf Zähler hinter Hügli. Diese zeigte sich nervenstark und baute den Vorsprung sogar noch aus. Damit kürte sie sich souverän zur neuen Kantonalmeisterin.