Lisa Stoll am Feldschiessen 2023

09.06.2023 |

Vor ein paar Jahren hatte Lisa schon einmal das Eidg. Feldschiessen besucht, dies war dann auch der einzige Kontakt mit dieser Form von Sportgerät geblieben. Die aktuell im Kanton Aargau wohnhafte Lisa Stoll nahm sehr motiviert am grössten Schweizer Schützenfest teil. Es war noch genügend Zeit dazu die Details des Sturmgewehr 90 zu erklären, die Zieloptik zu prüfen und Druckpunkt und Atemrhythmus ein paar Mal – ohne scharfen Schuss – zu üben. Die 18 Patronen hatte die Musikerin eigenhändig im Magazin platziert, als der 1. Schützenmeister, Fritz Streuli die nächste Ablösung aufrief, das Schiessprogramm erklärte und das Kommando «Feuer» für das Einzelfeuer bekannt gab. Tief durchatmen – Das Zielbild möglichst zentrisch hinter das Blockkorn platzieren – das Ausatmen zum richtigen Zeitpunkt unterbrechen, den Druckpunkt des Abzuges erfassen und auf diesen kontinuierlich mehr und mehr Kraft ausüben, bis das Pulver in der Patrone zündet und das Projektil auf die 300 Meter entfernte Scheibe abgefeuert wird.

Die Schussauslösung war richtig gut und ein Blick auf den Monitor zeigte: Einen Treffer im Viererkreis – Wow – zwar etwas tief und nicht weit vom 3er Kreis entfernt, aber schon einmal ein super Start ins Programm. Kein Stress – Alles gleich noch einmal wiederholen, nachdem die Zielvorrichtung minimal korrigiert wurde. Der nächste Treffer landete erneut im Viererkreis, und erst noch viel näher am Scheibenzentrum – Phantastisch. Die verbleibenden Treffer platzierten sich alle im 3er Kreis, beinahe regelmässig um das Zentrum verstreut. Jetzt wurde das Programm etwas anspruchsvoller: Zwei Kurzfeuer à 3 Schuss in 60 Sekunden. Die Zeit optimal ausgenützt ergaben nur gerade 2 weitere Verlustpunkte – Alles auf Kurs. Im zweiten Kurzfeuer zeigte sich bei der Alphornsolistin bereits Anzeichen von Routine und ihre Schussfolge war schneller als die der anderen Schützen. Sollte sich der Übermut negativ auswirken. Die Treffer: 3-4-2 ergaben weitere 3 Verlustpunkte. Das Kranzabzeichen lag mit aktuellen 9 Verlustpunkten immer noch gut in Griffweite. Maximal 15 dieser Verlustpunkte wurden akzeptiert, dass es noch für das – bei Schützen sehr beliebte – Kranzabzeichen reichen würde.

Das konzentrierte Zielen war dann wohl verantwortlich, dass die Augen von Lisa Stoll nicht länger das Zielbild ausreichend fokussieren konnte. Das letzte Schnellfeuer: Sechs Schuss in 60 Sekunden zeigten leider sehr viele Treffer unterhalb des Zentrums und das Total von 54 Punkten, was sehr gut ist, leider aber sehr knapp nicht für die Anerkennungskarte und auch nicht für den Kranz reichte.

Der gesellige Teil ….
„Wie isch‘s gloffe?“, interessiert sich auch gleich die Präsidentin des SV Rüdlingen, Doris Rey, die sich über den besonderen Besuch sehr freute. In der gemütlichen Schützenbeiz konnte das eine oder andere über Lisa Stoll erfahren werden. Aktuell könnte es nicht besser laufen! Das Interesse an ihr und ihrem Alphornklängen ist dermassen gross, dass ihr gelerntes Know-how aus dem abgeschlossenes Tourismus Studium noch etwas warten muss. In wenigen Wochen ist eine 3-wöchige Konzertreise in Japan geplant. Das dortige Ensemble wird aus einer Alphorngruppe, Jodelgruppe, Hackbrett-Trio und einer Ländlerkapelle bestehen – und alle Mitwirkenden sind Japaner mit Lisa Stoll und ihrem Alphorn als Stargast. Auch immer mit dabei: Die Schaffhauser Tracht, die mit Lisa schon unzählige tolle Auftritte in der ganzen Welt erleben durfte. Sollte einmal Zeit zum Abschalten sein, kümmert sich die Musikerin gerne um ihre 2 Bienenvölker, die sie seit Herbst letzten Jahres besitzt. Auf den ersten eigenen Honig wartet sie immer noch, denn das mässige Wetter konnte die Bienen noch nicht richtig zur Arbeit motivieren – Die Etiketten für die Honiggläser wären schon gedruckt! Ebenfalls als Ausgleich geht Lisa Stoll sehr gerne mit ihrem Lebenspartner Didier in dessen Heimat, dem Unterwallis. Dort haben sie schon einige Wandertouren unternommen oder im Winter Skitouren. Ebenfalls würde sie sehr gerne einmal eine Woche mit ihrem selbst restaurierten Oldtimer-Traktor, einem Kramer K15 (Jg.1954) für eine Woche mit einem kleinen Wohnwagen die Schweiz bereisen – Entschleunigend mit 15km/h. Bis dahin dürfte aber das Alphorn – mit dem sie den Zuhörern im Schützenhaus Rüdlingen zwei Stücke vorspielte – den Tagesablauf bestimmen. Beim Luftholen kann sie sich ja noch zwei weitere Namen ausdenke für ihre drei Hühner, die ebenfalls bei ihr ein Zuhause haben. Damit Lotta nicht die einzige bleibt, die einen Namen