Bericht: Markus Stanger
Aus Umweltschutzgründen verfügte der Bundesrat, dass alle Schützenvereine der Schweiz nicht länger die stahlummantelten Bleigeschosse ins Erdreich schiessen dürfen. Diese Regelung musste ab dem 1.1.2021 umgesetzt sein und bedeutete für die vielen Gemeinden, der rund 4000 Pistolen- und Gewehr-Schützenvereine einen enormen logistischen Aufwand. Auch die Gemeinde Thayngen musste sich für ein künstliches Kugelfangsystem entscheiden und die Firma Berin im Emmentalischen Linden bekam den Zuschlag. Die Montage wurde fristgerecht ausgeführt und die Einweihung des neuen Kugelfangsystems war im Herbst 2020 mit einem Kugelfangschiessen schon fest geplant.
Aber wie so oft verhinderte die grassierende Pandemie ein vertretbares Schützenfest und musste um ein Jahr verschoben werden.
Nichts desto trotz hatten die Feldschützen die Organisation im Frühling dieses Jahres erneut aufgenommen und Schiessplan, Flyer und Sponsorensuche in die Wege geleitet. Für die Feldschützen, die nicht regelmässig ein Schützenfest durchführen war dies keine einfache Aufgabe, weil vor allem die Helfersuche für Schiessbetrieb und Festwirtschaft ein Hauptbestandteil eines solchen Anlasses ist. Für das Verdanken an die Gemeinde und an die Sponsoren wurde zu einer Besichtigung der Schiessanlage und des Kugelfangsystems durch den Feldschützen-Präsident Thomas Biber eigeladen.
In erster Linie durfte man gespannt sein, wie viele Schützen den Weg nach Thayngen auf sich nehmen würden. Im Frühling und Sommer mussten erneut einige Wettkämpfe abgesagt werden und man hoffte, dass die Schützen etwas «ausgehungert» nach einem externen Schiesswettkampf sind. Dies bewahrheitete sich leider nicht und die Erwartungen auf eine hohe Beteiligung blieben aus. Vor allem die Schaffhauser Schützen enttäuschten etwas und viele blieben zu Hause. Umso erfreulicher war, dass Schützen von Ruschein in der bündnerischen Surselva und aus dem luzernischen Menznau die Thaynger Feldschützen besuchten.
Kugelfangschiessen
Der Schiesswettkampf lockte nur insgesamt 242 Schützen an. Im 12-schüssigen Kugelfangstich konnte erfreulicherweise der Präsident der SG Dörflingen, Christian (Tiger) Risch die Treffer am besten im Scheibenzentrum platzieren. Mit ausgezeichneten 118 Punkten konnte er diesen Wettkampf gewinnen.
Im optionalen Auszahlungsstich, bei dem 5 Schüsse in der 100er Wertung addiert werden, hatte Peter Gasser von den Schützen Hallau mit sehr guten 474 Punkten die Nase hauchdünn vorne. Punktegleich konnte Plazi Giusep Cadruvi aus dem bereits erwähnten bündnerischen Ruschein mithalten, doch das Reglement rangiert den älteren vor dem jüngeren. Abschliessend, ein grosses Dankeschön an die Gemeinde Thayngen, die den Sportschützen diese Top-Schiessanlage zur Verfügung stellt.