Bericht: Markus Stanger
Punkt 14 Uhr wurde mit dem „Einmarsch“ des Kantonalvorstandes, angeführt durch den Fähnrich des Kantonalschützenverbandes Paul Brühlmann und dem Fähnrich dem Gastgebervereines des Schützenvereins Wilchingen-Osterfingen Hanspeter Deuber, die Delegiertenversammlung begonnen. Begleitet wurden sie von einem stimmungsvollen Marsch eines Trompeten/Posaunen Quartetts unter der Leitung von Philipp Heusi.
Dass der Ehrenpräsident Martin Meier die Delegierten und Gäste begrüsste, war für einige der Anwesenden etwas sonderbar, denn er wurde vor zwei Jahren aus dem Vorstand verabschiedet. Flankiert von den beiden Ehrendamen: Jeannine Tappolet und Jane Uehlinger informierte Martin Meier von einem turbulenten Jahr innerhalb des Vorstandes. Guido Mühlemann musste leider in seinem ersten Amtsjahr als neuer Präsident des SHKSV feststellen, dass sich der zeitliche Aufwand des Präsidiums nicht mit seinen beruflichen Verpflichtungen vereinbaren liess. Aus diesem Grund wurde der Ehrenpräsident und allseits bekannte „Troubleshooter“ angefragt, die Leitung und Führung des SHKSV bis zur DV zu übernehmen. Das Primärziel war: Einen neuen Präsidenten für den SHKSV zu finden.
Im Anschluss an Martin Meiers Eröffnungsreferat wurde die Versammlung aufgefordert, den verstorbenen Schützenkameraden zu gedenken. Die Schweigeminute wurde mit dem melancholischen Folksong „Shenandoah“ durch die vier Musiker stimmungsvoll begleitet.
Gruss der Gemeinde
Wilchingen-Osterfingen / zwaa Dörfer – aa Gmaand
Der Gemeindepräsident Rudolf Leu stellte sehr gerne seine Gemeinde, die im südwestlichen Zipfel des Unterklettgaus liegt, vor. 2005 fusionierten die beiden Dörfer Wilchingen und Osterfingen und haben nun rund 1740 Einwohner. Als grösste Weinanbaugemeinde der deutschsprachigen Schweiz werden auf einer Fläche von ca.100ha gegen 600‘000 Liter Wein produziert. In einer amüsanten Anekdote stellte er den Charakter des Wilchingers, mit seiner nach aussen harten Schale, aber einem sehr weichen, herzlichen und ehrlichen Kern, vor.
Zahlreiche Ehrungen und Ansprachen
Wie üblich, musste aus zeitlichen Gründen die Ehrung von 23 Schützen kurz vor der Versammlung durchgeführt werden. Die Eidg. Verdienstmedaille durften Daniel Ackermann und Kurt Herzer entgegennehmen. Die 12 besten Jungschützen und jugendlichen Schützen aus dem Kanton wurden mit Zinnbechern ausgezeichnet. Als Gewinner der 4. und 5. Feldmeisterschaftsmedaille durften sich insgesamt 8 Schützen mit Applaus feiern lassen.
Als beste Jungschützin wurde Viviane Vich von der FSG Thayngen auf die Bühne gerufen. Für ihre ausgezeichneten Resultate als beste Nachwuchsschützin und als JS-Jahressiegerin durfte Viviane gleich zwei Spezialpreise, die vom SV Merishausen gesponsert wurden, entgegennehmen. Als beste Schaffhauser Jungschützin wurde ihr von Seiten SSV – gesamtschweizerisch belegte sie den hervorragenden 8. Rang – ein Zinnteller überreicht. Als Krönung gewann die 1.57m grosse Nachwuchsschützin auch noch die letztjährige Feldmeisterschaft und somit den traditionellen Karabiner, den sie aus den Händen des Schaffhauser Kreiskommandanten Major Michael Trachsel entgegen nehmen durfte. Herzliche Gratulation Viviane.
Gruss der Regierung
Rosmarie Widmer Gysel, Regierungsrätin und Militärdirektorin, die in Wilchingen wohnt, überbrachte sehr gerne den Gruss aus der Regierung. Auch wenn sie nur noch eine Woche ihr Amt in der Regierung bekleidet, liess sie es sich nicht nehmen an die Delegierten zu sprechen. Das Schiesswesen liegt ihr sehr am Herzen. Sie rief dazu auf, dieser Urtradition, wie z.B. der Teilnahme am Feldschiessen Sorge zu tragen. Speziell betonte die Regierungsrätin, dass die Jungschützenausbildung in jedem Verein einen grossen Stellenwert haben sollte. Auch von der Regierung wurde finanzielle Unterstützung für das Nachwuchswesen an den Verband überwiesen.
Weitere Grüsse
Als Kommandant der Ter Div 4 machte der im Kanton Thurgau wohnhafte Divisionär Hanspeter Kellerhals beste Werbung für die Teilnahme am Eidg. Schützenfest für Jugendliche (ESFJ), das im nächsten Jahr in der Region Frauenfeld stattfindet. Er kann sich noch sehr gut erinnern, als 2012 gleich 2 Busladungen mit Schaffhauser Jungschützen das ESFJ im Kanton Glarus besuchten, die mit ihren knallgelben T-Shirts nicht nur im Schiessstand auf sich aufmerksam machten. Aus militärischer Sicht bedankte er sich bei den SH-Schützenvereinen für die tadellose Durchführung der Bundesprogramm-Übungen. In der militärischen Ausbildung wird leider zu wenig der präzise Schuss trainiert, sondern mehrheitlich die Schussabgabe aus Kurzdistanzen. Mit einem kleinen Präsent bedankte er sich bei Martin Meier für sein grosses Engagement.
Ebenfalls sehr herzlich, in seinem typischen Appenzeller Dialekt, machte der Verbandspräsident Bruno Preisig Werbung für das 2019 stattfindende Kantonalschützenfest im Ausserrhodischen Halbkanton. Mit einem sensationellen Werbevideo und mitgebrachten Mini-Biberfladen überlassen die Appenzeller nichts dem Zufall und können bestimmt mit einer grossen Beteiligung rechnen. Nur gerade 14 Tage nach dem Appenzeller KSF findet dann im Kanton Schaffhausen – im Klettgau – das heimische Kantonalschützenfest statt. Für die Teilnahme an diesem, rief erneut Rosmarie Widmer Gysel auf. Sie ist guten Mutes, dass 10 Jahre nach dem letzten Schützenfest im Klettgau, auch das Kommende erfolgreich durchgeführt werden kann.
Ein neuer Kapitän auf der Brücke
Nach dem Eingang des Rücktrittschreibens von Guido Mühlemann im letzten Dezember, sollten konsequent „Nägel mit Köpfe“ gemacht werden. Eine ausserordentliche Vorstandssitzung führte bald zum neuen Präsidenten. Nachdem Pascal Herren – bisheriger Nachwuchschef im SHKSV – die letzten Jahre eine sehr anspruchsvolle berufliche Weiterbildung absolvierte und diese erfolgreich abschliessen konnte, sah er keine Probleme, dieses Amt im Vorstand des SHKSV zu übernehmen. Pascal schiesst seit Jahren bei der FSG Guntmadingen und auch sein Vereinspräsident, Ruedi Schwaninger konnte die Versammlung nur aufs Allerbeste für die Zustimmung der Wahl auffordern. Pascal Herrens Annahme der Wahl wurde mit grossem Applaus von der Versammlung bestätigt.
Den weiteren Geschäften des SHKSV, wie Reglements-Anpassungen im Nachwuchsbereich und der SH-Mannschaftsmeisterschaft wurden zugestimmt. Auch den finanziellen Geschäften und dem Jahresabschluss, der erfreulicherweise mit einem kleinen positiven Resultat abgeschlossen werden konnte, wurde zugestimmt. Der grosse Aufwand und die konsequente und umsichtige Arbeit, die Richard Frey als Finanzchef für den SHKSV immer wieder leistet, wurden von Martin Meier speziell verdankt.
Letzte Ehrungen und Meisterschützenkonkurrenz
Ein Grossaufgebot von 19 Schützen wurde im letzten Teil der Ehrungen unter grossen Applaus auf die Bühne gerufen. Alles Schützinnen und Schützen die z.B. an Schweizermeisterschaften und anderen ausserkantonalen Wettkämpfen in den Schaffhauser Farben für Furore gesorgt haben. Allen voran seien 2 genannt: An der 2-stelligen Schweizermeisterschaft der Sportgewehre klassierte sich Roger Schnetzler mit 581 Pt. im sehr guten 5. Rang. Der Pistolenschütze Roger Bollinger, der an der EM der Polizeischützen auf der 25 Meter Distanz den sensationellen 2. Rang belegte und somit die Silbermedaille gewinnen durfte. Diese Ehrungen gebührte der Clientis Banken Schaffhausen, dem Partner und Hauptsponsor des Schützenverbandes. Herr Thomas Imobersteg überreichte feierlich die Preise an eine stattliche Anzahl von Schützen.
Zum Abschluss der Versammlung zauberte, nach alter Manier, der SHKSV-Ehrenpräsident und Ressortleiter Peter Baumann etwas Stadionatmosphäre in den Wilchinger Storchensaal. Die Auszeichnung der Gewinner der Meisterschützenkonkurrenz 2017 stand auf dem Programm. Werner Bächtold als bester Gewehrschütze und Stefan Schneidewind als eindeutig bester Kurzdistanzschütze, durften zuoberst auf das Siegerpodest steigen. Dass Werner Bächtold mit dem Stgw.57-03 und so vor allen Sportgewehren gewinnen konnte, ist sicher hochverdient.
Als nächster Organisator der Delegiertenversammlung 2019 hat sich Altdorf-Opfertshofen bereit erklärt.