Ein „ehrenvolles“ Matchfonds-Finale

22.11.2021 |

von Markus Stanger

Zum zehnten Mal haben die besten Schaffhauser Schützen den Matchfonds-Final in Neunkirch und Wilchingen bestritten. Der äusserst spannende und einzigartige Durchführungs-Modus überzeugte auch dieses Jahr und kürte vier Sieger, die mit Souveränität und etwas Glück den Wettkampf für sich entscheiden konnten.

Die Hauptsaison der Outdoor-Schützen geht dem Ende entgegen – Und für das letzte Wochenende hatte das Wetterhoch „Valentina“ schönstes Herbstwetter vorhergesagt. Aber eben erst ab einer Nebelobergrenze von 900 M.ü.M. Und da im Kanton Schaffhausen die Schiessstände üblicherweise nicht so hoch gelegen sind, mussten die besten Schaffhauser Gewehr-und Pistolenschützen an einem nasskalten, nebligen Herbsttag den Finalwettkampf bestreiten. Nichtsdestotrotz wurden die beiden Finalwettkämpfe auf dem Pistolenschiessstand in Neunkirch und der Gewehrschiessanlage in Wilchingen vom Schaffhauser Kantonalschützenverband bestens organisiert.

Der Pistolenwettkampf fand auf der 25 Meter Anlage in Neunkirch statt. Das anspruchsvolle Schiessprogramm verlangte viel ab von den Schützen und je länger der Wettkampf dauerte, wuchs auch die Anspannung bei den Schützen. Kalte Finger konnten zu Fehlschüssen führen, die das direkte Aus bedeuteten. Dazu kam noch eine kleine Panne bei der Resultat-Erfassung dazu, was von den Schützen aber mit Humor getragen wurde. Nach dem ersten Wettkampfteil führten die beiden bestens bekannten Roger Bollinger und Stefan Schneidewind die Tabelle an. Mit minimalem Abstand folgten, Erich Abraham und René Signer. Sollte es heute zu einem Machtwechsel kommen, denn Schneidewind konnte in den letzten 6 Jahren ganze 5 Mal den Titel holen. Der Shoot-Out musste entscheiden. Nur ein Schuss wurde abgefeuert und Bilanz gezogen, wobei der letzte Schütze der Rangliste „entladen“ durfte. Roger Bollinger konnte dabei gar nicht an seine gute Ausgangslage anhängen und seine Treffer wollten einfach nicht mehr im 10er Kreis landen. Anders lief es Roman Psota von den SH Polizeischützen. Ihm gelangen fast nur noch 10er und er konnte somit Platz um Platz gutmachen bis nur noch er und Schneidewind „punktgleich“ zum letzten Schuss ansetzten. Stefan zeigte keine Nerven und sicherte sich seinen 6. Titel vor seinen Vereinskollegen,  Roman Psota auf dem 2. Platz und Erich Abraham auf dem 3. Podestplatz.

Auf dem Schiessplatz „auf Betten“ in Wilchingen wurde der Wettkampf der 300 Meter Gewehrschützen ausgetragen. Die Durchführung war einmal mehr Top vorbereitet. Die kommandierte Schiessleitung übernahm der SHKSV-Ehrenpräsident, Martin Meier und die Resultaterfassung wurde durch das neueste Ehrenmitglied und ehem. SHKSV-Finanzchef, Richard Frey sichergestellt.

Es starteten die Ordonnanzschützen mit dem Stgw.90 und erfreulicherweise konnten sich mit Anita Ernst auch wieder einmal eine Schützin für den Final qualifizieren. Sie startete sehr gut und schon nach wenigen Schüssen sammelten sich die Zuschauer hinter dem „Läger“ wo Anita 10er um 10er schoss. Mit dem ausgezeichneten 2. Zwischenrang startete sie in den Shoot-Out und konnte gleich noch einmal mit zwei 10ern mit dem führenden Bernhard Ritzmann mithalten. Mit einer Schussfolge von: 7-6-7 musste sie dann abreissen lassen und verpasste leider nur knapp den 3. Rang. Vorne an der Spitze zeigte einmal mehr Roland Tenger, dass Routine im Wettkampf nicht zu unterschätzen ist. Der 65-jährige schoss im Shoot-Out nur noch 1 Mal ausserhalb des Zehnerkreises und sicherte sich den Sieg vor seinem Vereinskollegen, Bernhard Ritzmann und Roger Kollbrunner von der FSG Guntmadingen.

Der Wettkampf mit dem etwas treffsicheren Ordonnanzgewehr 57-03 hatte die gleiche Besonderheit wie der Wettkampf davor: Auch hier waren von den 8 qualifizierten Schützen nur gerade 2 Schützen aus dem Reiat und alle anderen aus dem Klettgau. Der Altmeister, Jean Waldvogel aus Thayngen erwischte keinen guten Start. Die etwas vom Nebel verhangene Sicht auf die Scheiben verunmöglichten ihm eine gute Optik einzustellen und schlussendlich musste er aufgeben. Allgemein wurde hier eher schlechter geschossen als bei den 90er Schützen davor. Dies kann aber auch einen Zusammenhang haben, dass die Sichtverhältnisse immer etwas variierten. Die Wilchinger, Fritz Ritzmann und Engelbert Hubli konnten den Heimvorteil ausnutzen und legten sich vor dem Shoot-Out an die Spitze. Hubli hatte im Shoot-Out keine Möglichkeit mehr den 10er zu treffen und musste als undankbarer 4. den Läger verlassen. Nachdem der verbleibende Schütze aus dem Reiat, Markus Stanger sich ebenfalls verabschiedete. Kam es zum finalen Schuss zwischen Fritz Ritzmann und Michael Rey aus Rüdlingen. Da Beide mit einer 10 ausschossen, konnte Ritzmann hauchdünn den Sieg für sich beanspruchen.

Als Letzte machten sich die Sportschützen für ihren Finaldurchgang bereit. Hier zeigte einmal mehr Roger Schnetzler von den Schützen Hallau seine grosse Klasse. Den ersten Wettkampfteil startete er noch etwas verhalten mit 186 von möglichen 200 Punkten. Im Shoot-Out legte er aber etwas nach und es konnte fast schon gewettet werden, was für ein 10er als Nächster auf der Trefferanzeige angezeigt wird. Christian Tiger Risch konnte mithalten. Am Schluss waren es dann zwei 9er zu viel, dass es „nur“ für den 2. Platz reichte Den 3. Schlussrang sicherte sich sein Vereinskollege von der SG Dörflingen, Martin Schwizer.

Bildlegende (Siegerfoto von Marco Trutmann): 
v.l.: Stefan Schneidewind, Roland Tenger, Fritz Ritzmann und Roger Schnetzler sind die glücklichen Sieger.

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