Das Schiff hat wieder einen Kapitän (DV Fotos jetzt online)

14.03.2017 |

Bericht: Markus Stanger

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Die kleine sympathische Gemeinde Oberhallau im Herzen des Schaffhauser Klettgaus hätte das Wetter nicht besser bestellen können. Ein herrlich sonniger Frühlingstag begrüsste die angereisten Gäste in der Weinbau-Gemeinde des Blauburgunderlandes.

Um 14 Uhr wurde die Delegiertenversammlung, traditionell mit dem Einmarsch des Vorstandes, begonnen. Begleitet wurde dieser durch die beiden Fähnriche: Paul Brühlmann (SHKSV) und Christoph Graf (SV Oberhallau) und natürlich den beiden Ehrendamen: den Schwestern Heidrun und Ute Buck, die sich in der schönen Hallauer Sonntagstracht präsentierten.

Richard Frey, Vize-Präsident und Kassier des SHKSV begrüsste alle Anwesenden und bedankte sich herzlich bei den Mitgliedern des Schützenvereins Oberhallau für die Organisation der Versammlung. Danach wurde die DV aufgefordert den verstorbenen Schützenkameraden zu gedenken. Die Schweigeminute wurde von Andrea Reale und Stefan Schaad von der Musikgesellschaft Hallau mit Trompete und Cornet sehr stimmungsvoll untermalt.

Gruss der Gemeinde

Hansueli Graf, Gemeindepräsident und Kantonsrat, stellte sehr gerne die Gemeinde Oberhallau mit seinen 450 Einwohnern vor. Ein Grossteil der Einwohner arbeitet im Acker und Rebbau. Ein Grossanlass, der seit bald 100 Jahren immer am letzten Wochenende im August stattfindet, verwandelt dann das kleine idyllische Örtchen in einen grossen Hexenkessel, den tausende Rennsportbegeisterte alljährlich besuchen: Das Oberhallauer Bergrennen! Doch Oberhallau hat auch noch andere Qualitäten. Und neben neun Freizeitvereinen ist man mit der Erschliessung von neuem Bauland immer bestrebt, neue Einwohner im Oberhallau willkommen zu heissen.

Zahlreiche Ehrungen

Aus zeitlichen Gründen musste die Ehrung von 28 Schützen kurz vor der Versammlung durchgeführt werden. Die Eidg. Verdienstmedaille konnten Ralf Meier und Marcel Ramp entgegennehmen. Kantonale Gobelets durften an Simon Eschler, Ralf Meier, Michele Dato und Rolf Ochsner überreicht  werden. Die 12 besten Jungschützen und jugendliche Schützen aus dem Kanton wurden mit Zinnbechern ausgezeichnet. Feldmeisterschaftsauszeichnungen durften an 10 Schützen überreicht werden. Alle ausgezeichneten Schützen wurden von der Versammlung mit einem grossen Applaus geehrt.

Als beste Jungschützin wurde Nadina Schäpper vom SV Merishausen auf die Bühne gerufen. Sie durfte dank ihren ausgezeichneten Resultaten im Jahr 2016 eine schöne Damenuhr durch den Sponsor Alain Schneider (Verbands-Pistolenchef des SHKSV) entgegennehmen. Als bester Jungschütze wurde Lukas Germann, ebenfalls vom SV Merishausen, ausgezeichnet. Auch ihm wurde eine sportliche Herrenuhr, gesponsert von Hans-Jörg Kunz (Ehrenmitglied des SHKSV) überreicht. Als letztjähriger Jungschützen-Feldmeister durfte Fabio Brühlmann einen Karabiner aus den Händen vom Cedric Meisterhans von der SH-Militärdirektion entgegen nehmen. Herzliche Gratulation allen Gewinnern.

Gruss der Regierung

Christian Amsler, Regierungsrat  und Vorsteher des Erziehungsdepartementes begann seine Rede gleich mit einem Paukenschlag: Die Welt ist hektisch, globalisiert, rasend schnell, instabil und heute wissen wir nicht was morgen ist. Um diesen Kontext auf die Schweiz zu vermitteln, nahm sich Christian Amsler die Novelle „das Fähnlein der sieben Aufrechten“ des Dichters Gottfried Keller zu Hilfe. Der dort geschriebene Satz „Keine Regierung und keine Bataillone vermögen Recht und Freiheit zu schützen, wo die Bürger nicht imstande sind, selber vor die Haustüre zu treten und nachzusehen was es gibt!“. In seiner Rede wies der Regierungsrat auf die Gefahren hin, die die Sicherheit der Schweiz bedrohen und dass die Notwendigkeit der Schweizer Armee bei der Bevölkerung einen grossen Stellenwert hat. Aber auch der Tatsache, dass sich Herr und Frau Schweizer durch ihren persönlichen Einsatz in der Gesellschaft und diversen Vereinen engagieren, empfiehlt der Regierungsrat Sorge zu tragen. Die Schützen, die sich unter der Fahne des Schützenverbandes für ein solidarisches Miteinander und Kameradschaft einsetzen, verkörpern die Einstellung und Haltung der sieben Aufrechten. Unter grossen Applaus wurde Christian Amsler verabschiedet.

Danach standen Budget und Jahresbeiträge auf der Traktandenliste. Alle Beiträge wurden belassen und mit einem grossen Beifall wurde Richard Frey für seinen Einsatz als Finanzchef gedankt.

Nach einer kurzen Pause wurden die Heimwettkampf-Gewinner von Zinnkanne, Wappenscheibe und Prämienkarten ausgezeichnet. Anschliessend durften diverse Einzelschützen und Mannschaften, die an ausserkantonalen Grossanlässen für Furore sorgten, ihre Preise entgegennehmen. Diese Ehrung gebührte der Clientis Banken Schaffhausen, dem Partner und Hauptsponsor des Schützenverbandes. Frau Edith Thoma überreichte feierlich die Preise an eine stattliche Anzahl von Schützen.

Antrag wegen Stimmenthaltungen abgewiesen

Ähnlich den sieben Aufrechten reichten drei Ordonnanz-Schützen einen Antrag, in dem eine Aufteilung der Meisterschützenkonkurrenz (Gewehr) in 2 Kategorien gefordert wurde, an die Versammlung ein. Wurden doch bis jetzt alle Schützen in einer Kategorie gewertet! Auch wenn die Blechgewehre technisch nicht ganz so treffsicher wie die Sportgewehre sind, und somit einen Zuschlag erhalten, hat die Vergangenheit gezeigt, dass die Schützen mit den Sportgewehren die Ranglistenspitze immer beherrschen. Der Vorstand des SHKSV hat bereits bei der Ankündigung erklärt, dass er den Antrag nicht unterstützt, was die Ausgangslage nicht erleichterte. Fritz Ritzmann, als Sprecher für den Antrag, erklärte in seiner klaren Aussage den Wettkampf in eine Form zu bringen, die fair und gerecht für alle Waffen ist. Die Gegner hielten an ihren Argumenten fest, dass es weiterhin nur einen Meisterschützen geben soll –  und schlussendlich entschied die grosse Anzahl von 29 Stimmenthaltungen zum Abstimmungsergebnis von 59:47, so dass der Antrag abgelehnt wurde. Die Antragsteller müssen mit Bedauern zur Kenntnis nehmen, dass die Meisterschützenkonkurrenz bei vielen Ordonnanzschützen nicht den nötigen Stellenwert besitzt und daher auch in Zukunft mehrheitlich nur den Sportgewehrschützen dient.

Der neue Kapitän

Ein ganzes Jahr musste sich der SHKSV ohne Präsident behaupten. Der Vize-Präsident und die Vorstandsmitglieder mussten viel Mehrarbeit leisten. Viele der zu erledigenden Arbeiten waren in den letzten Jahren durch Martin Meier in Eigenregie erledigt worden. Martin Meier war nach seinem Rücktritt weiterhin aktiv auf der Suche eines Präsidenten, denn die einberufene Findungskommission war alles andere als erfolgreich. So machte er sich persönlich auf die Suche und führte gegen 70 Einzelgespräche mit möglichen Kandidaten. Im Herbst 2016 führte Fritz Ritzmann einen fähigen Kandidaten mit dem Ehrenpräsidenten zusammen. Der interessierte Kandidat ist Bürger von Siblingen und heisst Guido Mühlemann. An der Uni Zürich studierte er Rechtswissenschaft und promovierte 2007 zum Dr.iur.. Während mehr als 10 Jahren arbeitete Guido an der Universität Zürich bevor er vor rund zwei Jahren zuerst zur Staatsanwaltschaft des Kantons Schaffhausen und dann ans Kantonsgericht ging, um dort hochinteressante Erfahrungen aus der Praxis zu sammeln. Neben deutsch spricht er französisch, englisch, italienisch und chinesisch. Guidos Hauptanliegen im Schiesssport wird der Förderung der Nachwuchsschützen gelten. Guido Mühlemanns Wahl-Annahme wurde von der Versammlung mit grossem Applaus bestätigt.

Pünktlich um 17 Uhr konnte Richard Frey die diesjährige DV als geschlossen erklären. Als Organisator der nächsten Delegiertenversammlung hat sich Wilchingen bereit erklärt.